Sechs Kreuze zum Erfolg

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Auf den Spuren der Hattie Studie

Hattie die Erste - Selbsteinschätzung des eigenen Lernniveaus

November 29th, 2016 at 7:52

Liebe Eltern

Diese riesige Bildungsstudie von John Hattie, zusammengestellt aus 800 Meta-Studien, die über 50.000 Studien auf 250 Millionen Lernende zurückgreifen, hat Erstaunliches zutage gefördert. Rang eins der Effektstärken belegt die Selbsteinschätzung des eigenen Lernniveaus. Also etwas, das nicht mit Pauken und Auswendiglernen und Fleißigsein und mühevoller Arbeit am Schreibtisch zu tun hat. Sondern mit dem ehrlichen und klaren Blick auf sich selbst. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Lernprozessen steht ganz oben auf der Effektivitätsskala. “Aber Hiiiiiiilfe” sagen Sie. “Mein armes kleines Kind. Wie soll es das denn hinbekommen? Das ist ja intellektuelle Höchstarbeit.” Sie haben recht, wenn Sie das von Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter einfach so verlangen würden. Ohne Hilfsmittel. Aber mit der Gewöhnung an ein einfaches Heft mit dem Titel “Sechs Kreuze zum Erfolg” geht es erstaunlich gut. Wir haben dieses Konzept am Faust-Gymnasium Staufen über Jahre entwickelt und mit unseren Fünft- und Sechstklässler&innen über Jahre getestet. Ich mit meinen eigenen Klassen besonders intensiv … quasi wie eine klitzekleine Kraz-Studie am Faust. :-) Ergebnis: Immer wenn ich Klassenlehrer war und das Heft einmal in der Woche zum Thema machen konnte, dann hatte ich bei über 80% der Klasse starke Wirkungen. Hohe Effektstärke würde Hattie sagen. Dieses einmal in der Woche ein paar Kreuze zu machen und zu Hause mit den Eltern über diese Hefteinträge zu diskutieren fand ich für meinen Unterricht umwerfend. Entstand es doch einfach aus der Idee heraus, meiner Klassenlehrerstunde namens Soziales- und Methodenlernen, kurz SoMeLe, eine Struktur zu geben. Alles was mir in früheren Jahren wichtig geworden war, meinen Schüler&innen an Informationen zum Thema Lernen lernen weiterzugeben, hatte ich auf 35 Wochen verteilt … und damit es auch immer dabei war und täglich automatisch angeschaut werden musste, in ein Hausaufgabenheft gesteckt, das wir von der Hausdruckerei drucken ließen. Sehr schnell für alle fünften Klassen. Denn auch ohne die intensive und regelmäßige Betreuung der Einträge durch eine Lehrperson hatten sich mindestens ein Drittel der Schüler/innen durch die Hefte in eine fundiertere Lerngrundlage versetzen können. Dahinter steckten entweder sehr früh selbstreflektierende Kinder oder - was meist der Fall war - Eltern, die die Chance erkannt hatten, mit diesem einfachen Instrument für ihre Kinder effektive Lernvorteile zu erzielen. Nicht durch die tägliche Mühen beim Hausaufgaben machen. Sondern durch ein Hausaufgabenheft, über das man auch beim Mittagessen entspannt plaudern konnte. Um es wirksam werden zu lassen.

Die Hefte hatten sich 8 Jahre lang entwickeln dürfen. Inzwischen bin ich in Pension, der Vinclair-Verlag hatte mich gebeten, eine kleine Reihe für den Übergang zur weiterführenden Schule zu entwickeln. Mit einer einzigen Grundidee einen guten Übergang zu einer weiterführenden Schule hinzulegen. Urps und Glubsch. Das Lernen sichtbar machen. Die Veröffentlichung der Hattie-Studie war nach der Hausaufgabenheft-Entwicklung. Heute freue ich mich natürlich darüber, dass es die Hefte als Ganzes genau die allerhöchste Effektstärke bei Lernprozessen abdecken können. Selbsteinschätzung des eigenen Lernniveaus. Und dass die vielen einzelnen Themen auf den verschiedenen Seiten sich bei Hattie wunderbar wiederfinden lassen. Dazu mehr auf diesem Blog.

Ihr Otto Kraz

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