Sechs Kreuze zum Erfolg

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Auf den Spuren der Hattie Studie

Archive for Oktober, 2011

8. Woche - Klassenklima

Sonntag, Oktober 30th, 2011

dopamin
Zuerst einmal die Originalseite
Klassenklima pflegen
Legale Drogen
So ein Gehirn ist ein Wunderwerk. Es kann sich mit körpereigenen Drogen ausstatten, die vollkommen ungefährlich sind, aber sehr wirksam. Dopamin, Opioide, Oxytoxin sind drei davon. Alle die sich vorne auf der Welle befinden, kennen ihre Auswirkungen. Man hat es leicht, man fühlt sich gut, man ist zufrieden. Zwei Dinge die sie produzieren lassen, kann man nur indirekt beeinflussen: Anerkennung und Wertschätzung. Aber die eigene Klassengemeinschaft kann es wunderbar. Und indirekt kann jeder zur Klassengemeinschaft positiv beitragen. Sich Einsetzen gegen Einzelne, die andere hänseln und mobben. Aktiv werden für eine friedliche positive Umgebung, in der alle in den Genuss von Anerkennung und Wertschätzung kommen. Nicht nur Einzelne, die den Vorteil auf Kosten anderer haben. In solch einer Atmosphäre ist es viel leichter, die dritte Komponente für sich zu buchen: Interesse am Unterrichtsinhalt. Die Folge ist ein gutes Lebensgefühl. Man sollte es sich nicht nehmen lassen.
Auf www.maennerrevolte.de gibt es übrigens wie in jeder Woche auch noch ein “Filmchen” für den jungen Menschen selbst. :-)

7.Woche - Anstrengen

Samstag, Oktober 22nd, 2011

Das Blatt zur Woche:
Anstrengen bringt’s
Ja verrückte Sache. Das Hauptproblem für viel zu viele Schüler ist es heutzutage, dass sie das vollautomatische Lernen am Vormittag gar nicht als Lernen empfinden, sondern eher als Absitzzeit. Gelernt wird am Nachmittag. Das ist dann das Anstrengende. Vor Kurzem habe ich einen Bericht über die Gehirn-Aktivitäts-Beobachtungen während der Schulzeit gesehen. Es scheint, meinte der Gehirnforscher Spitzer in diesem Bericht, als würden viele Schüler am Vormittag richtig entspannt und eher stressfrei und ohne größere Anstrengung für’s Gehirn die Zeit verbringen. Druck könnte man eher am Nachmittag in der Freizeit finden. Empfinde ich in der Praxis ebenso. Viele Schüler könnten um Klassen besser sein, wenn sie es nur schaffen würden, sich am Vormittag in der Schulzeit anzustrengen. Weil am Ende das Anstrengen dann auch nicht mehr anstrengend ist. Ein frommer Wunsch. Aber wenn es ein Schüler kapiert und umsetzt, dann macht er einen Quantensprung. Habe ich schon des öfteren erlebt. Es geht also. Nur kann ich keinen Knopf verraten, auf den man nur drücken muss, damit der Schalter umgelegt wird.
Für mich heißt das einfach immer: Geduld und immer wieder Überzeugungsarbeit leisten. Es ist absolut kein ehernes Naturgesetz, dann man in der Schule sein Gehirn nur ganz notdürftig anstrengt, um dann aber trotzdem zu sagen und zu empfinden: Schule ist anstrengend.
Zur Vertiefung:

6. Woche - Der standardlaute Schüler

Sonntag, Oktober 16th, 2011

Die aktuelle Seite:Hausaufgabenbuch 6. Woche
lehrerverbessern zwei
lehrerverbessern1

Ich sag’s mit zwei Bildern aus meiner eigenen Lehrertätigkeit. Zwei, drei standardlaute Schüler in einer Klasse machen aus der Idee eines entspannten, modernen, offenen Unterrichts, der auf den einzelnen Schüler eingehen könnte, einen vollkommen anderen Unterrichtsstil. „Standardlaut“ sind für mich junge Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – verinnerlicht haben, dass laut, wild und völlig ausgelassen menschliche Grundstandards sind, also völlig normal und eigentlich immer angebracht – außer man wird zu einem unnormalen Verhalten durch Druck gezwungen. Das sind also junge Menschen, die einem so vorkommen, als gäbe es einen inneren Befehl, dauernd die Grenzen zu testen. Sie kommen übrigens schon am Gymnasium genau so standardisiert an. Wahrscheinlich auch schon in der Grundschule. Je mehr der prozentuale Standardlaut-Anteil in einer Klasse, desto schlechter wird mein eigentlicher Unterricht, weil auf beiden Seiten – lehrer- wie schülerseits- Hirnkapazitäten an ein ganz anderes Arbeitsfeld gebunden sind. Nämlich vom Schüler aus gebunden an: Lücken suchen, durchstarten, abbremsen, warten, wieder loslegen. Damit man seine Späßchen kontinuierlich laufen lassen kann, die ohne Unterricht meist in eine große Einzel-Lautstärke übergehen. Und bei mir als Lehrer heißt es: Lücken schließen, Vorsichtsmaßnahmen treffen, Strafmaßnahmen durchführen, Dompteurjobs erledigen. Unterrichtsinhalte müssen auf beiden Seiten Einbußen erleiden. Am allermeisten natürlich bei standardlauten Schülern selbst. Standardlaute Schüler sind – aus meiner Alltagserfahrung erzählt, natürlich deshalb meist auch die schwachen Schüler. Wie auch anders. Ohne Training wird niemand wirklich gut.
Vor kurzem erzählte mir ein Schüler, der in der Mittelstufe extrem standardlaut war, dass jetzt in der Kursstufe die Lehrer viel besser wären. Allerdings musste er beim genauen Hinsehen selbst erkennen, dass es eigentlich die selben Lehrer waren, nur: Seine Ernsthaftigkeit hatte sich gewaltig verändert. Er ist inzwischen dem für manche eben heftigen Pubertätstunnel erwachsen entstiegen. Seine Standardlautstärke ist vollkommen heruntergedreht. Aber – und das ist meine Erfahrung – auch im Tunnel kann man die Lautstärke herunterdrehen, zumindest wenn man in Not ist, fast sitzenbleibt und dann den Tipp bekommt, die Leistungen doch einfach mit reduzierter Standardlautstärke zu erreichen. „Ich passe jetzt einfach auf. Und es macht Spaß!“ sagte vor einiger Zeit ein Mädchen einer 9. Klasse in einem unserer Beratungskurse, die sich innerhalb eines Jahres von einer versetzungsgefährdeten Schülerin zu einer Schülerin gewandelt hatte, die fast nur Zweien im Zeugnis trug. Man sollte es zumindest weitererzählen, wie einfach es manchmal geht. Und wenn es dann doch nicht so einfach funktioniert, dann hilft Vertrauen auf das Ende des pubertären Tunnels. Nur eines hilft garantiert nicht: Die platte Formel, dass doch die Lehrer dafür da sind, diese standardlauten Probleme für das eigene Kind doch bitteschön pädagogisch sanft aus der Welt zu schaffen.
Für Schüler/innen vertiefend unter www.maennerrevolte.de

5. Woche - Ordnung ist die halbe Miete

Freitag, Oktober 7th, 2011

Klar ist Struktur und Ordnung in der 5. Klasse ein ganz großes Thema.
Selbstständiges Lernen das große Schlagwort der pädagogischen Gegenwart. Ohne Struktur und Ordnung in schulischen Angelegenheiten, angefangen vom Führen eines Hausaufgabenhefts über einen übersichtlichen Schreibtisch bis hin zu einem Schulranzen, der auch die Dinge enthält, die man an dem Tag braucht – auch das strukturierte Führen eines Schulhefts …. alles an sich einfache Dinge. Meint man. Wer Fünftklässler/innen unterrichtet, der weiß, dass bei 30% ein echter Aufholbedarf ist. Dass also regelmäßig und immer wieder drauf hingewiesen werden muss. Deshalb diese Seite im Heft.
Hier das pdf der Woche:

05-ordnung

Und die Visualisierung der Woche: