Januar 3rd, 2013
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Vielleicht haben Sie sich gefragt, warum der Bayer nach so langer Zeit regelmäßigem Schreiben so eine lange Pause macht. Ich denke, ich sollte es verraten. Ich habe eine meiner Herzklappe liften lassen. Sie war nicht ganz dicht. Das Alter, Sie verstehen. Aber inzwischen wurde sie durch ärztliche Zauberer wieder gestrafft und ist 100% einsatzfähig. Magic. Deshalb: Ich kehre ab Januar ans Faust-Gymnasium zurück. Ohne die Schule als aktuellen Erfahrungshintergrund scheint mein pädagogisches Schreibbedürfnis ganz andere Wege zu gehen. Bin gespannt, ob es wieder zurückkommt, das Bedürfnis. Versprechen kann ich nichts, aber ich versuche, noch einmal an meine Bloggertradition anzuknüpfen. Wenn sich am Tag immer noch so um die 300 Menschen in eine meiner vier Adressen einloggen, dann sollte ich vielleicht doch nicht so Knall auf Fall mit Schreiben aufhören, denke ich.
Aber ich werde die Ansätze ein wenig verändern. Den www.fluegelverleih-am-faust.de Blog werde ich umfunktionieren. Da habe ich ja sowieso schon das Ende angesagt. Ich werde ihn zu einem Blog für ehemalige Kreativfaustler machen, die ich in meinen letzten zweieinhalb Jahren gerne zu einem Netzwerk zusammenbauen würde. Den www.maennerrevolte.de Blog werde ich klar Richtung Jungsförderung an der Schule verwenden, dafür will ich den www.vorne-auf-der-welle.de Blog für eine spezielle Mädchenförderung verwenden. Weil die Begleitung für das Hausaufgabenheft im Moment ein wenig stockt. Vielleicht später mal wieder, wenn der Vinclair-Verlag meiner Tochter mehr Gas geben kann und wir unser Unterstützungsbücherangebot erweitert haben. Zwanzig Jahre meines Lehrerlebens habe ich als Physiker den Fokus auf Mädchenförderung gelegt, die letzten zehn Jahre auf Jungsförderung. Und jetzt habe ich das Gefühl, man sollte eigentlich beide parallel, aber ganz unterschiedlich fördern. Das will ich dann doch mal versuchen.
Für alle, die Bayer’sche pädagogische Gedankenspiele hier vielleicht zum ersten Mal lesen, sei gesagt: Ich schreibe in erster Linie für Eltern und Schüler/innen meiner eigenen Schule, also für Menschen, die mich kennen. Aber natürlich gibt es inzwischen auch genügend Leser/innen außerhalb, die mit den Bayer’schen Spezial-Ansätzen versuchen, ihre eigenen Kinder zu stärken oder stärken zu lassen oder die sich als Lehrer/innen an den Visualisierungen bedienen, um damit eigene Pädagogik weiterzuentwickeln. Ich habe keinen Anspruch auf irgendeine Vollständigkeit. Ich bin ein schlichter pädagogischer Drauflosschreiber. Meine Ansätze basieren auf 35 Jahren Schul-Lebens-Erfahrungen an einem sehr großen Gymnasium im wilden Südwesten. Faust-Gymnasium-Staufen. Davon fast 25 Jahre als Vertrauenslehrer, der sehr viel von Schule durch die Brille von Jugendlichen sehen durfte. Und aus fast zehn Jahren als Fachabteilungsleiter für Schulentwicklung. Der sehr viel durch die Brille der harten Schulrealität im Rahmen der Bildungspolitik sehen durfte. Die Blogs entstanden aus der Schulentwicklungsarbeit heraus. Deshalb: Wenn Sie sich auch außerhalb des Faust für Bayer’sche Ansätze interessieren, um sich Ideen und Argumente einzupacken - nur zu. Und machen Sie ihr eigenes Ding draus. Zwei Jahre gebe ich mir noch, blogmäßig, dann gehe ich auf die Pensionierung zu und werde als Blogger Privatier. Oder auch nicht. Mal sehen. Auf meinem www.opakoffer.de Blog probiere ich jetzt schon alles Mögliche aus. Auch da gilt: Das Ziel ist es nicht, möglichst viele Leser/innen zu bekommen. Das Ziel ist, eine kleine Schar von Menschen, die so ticken wie ich, Lust darauf zu machen, sich ebenfalls kreativ auszuleben. Bei meinen aktuellen musikalischen Kinderliederausflügen sperre ich im Moment die Öffentlichkeit aus. Ich könnte ja vielleicht meine Illustrationen zum Besten geben. Mal sehen, zu was ich Lust habe. Lassen Sie sich überraschen.
Kurzum: 2013 bin ich auf alle Fälle wieder zurück. Also ab jetzt.
Ihr Heinz Bayer
P.s. Wen es als pädagogischen Insider dann vielleicht noch interessiert, zu erfahren, warum unsere Ansätze für “Schule leben” auch für Fortbildungen in der nahegelegenen Schweiz von Interesse geworden sind, der kann, so er Zeit hat, auch noch unter www.das-paedagogische-schweizermesser.de herumklicken. Und dabei z.B. erfahren, warum die international besetzte Jury der Weltausstellung in Hannover im Jahre 1999 unser Konzept “Schülerschule” zum offiziellen dezentralen EXPO2000 Projekt gekürt hat. Sicher interessant für alle, die unter schlechten finanziellen Bedingungen trotzdem gute Schule im außerunterrichtlichen Bereich machen wollen. Denn gute Schule ist in erster Linie eine Sache des richtigen Menschenbildes. Behaupte ich aus der eigenen Erfahrung.
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September 8th, 2012
Liebe Leserinnen und Leser
Die Verlagschefin des Vinclair-Verlags, in dem das hier besprochene Hausaufgabenbuch verlegt wird, wurde erneut Mutter (und ich damit Doppelopa) und jetzt wurde aber das Heft 6.1 nicht rechtzeitig zum Schulbeginn fertig. Deshalb hier im Blog erst einmal Sendepause, weil alle Seiten der beiden ersten Hefte ja schon im Blog besprochen wurden. Man kann sich ja einfach im Archiv durchklicken. Wer also seiner Fünftklässlertochter oder seinem Fünftklässlersohn ein Hausaufgabenbuch 5.1 in die Schultüte gesteckt hat, dem gratuliere ich. Bei uns am Faust-Gymnasium wird das Heft von allen Fünftklässlern seit 3 Jahren verwendet - von sagen wir mal 60 bis 70% auch ungeheuer erfolgreich und gerne. Man muss gut sein wollen, dann sind dieses Heft echter Treibstoff - sagen die Kids, die bei uns damit gerne reisen.
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Juli 13th, 2012
ferientrick
Ich denke, man versteht diese Skizze aus dem letzten Blatt.
Die Sommerferien stehen an. Wer das Schuljahr solide und im grünen Bereich abgeschlossen hat, sollte sich jetzt eine Auszeit nehmen. Entspannen. Abschalten von dem Prozess, den die Evolution nicht so vorgesehen hat: Jahrelang in ein großes Haus zu gehen und sich dort täglich über 6 Stunden mit hochkomplizierten Dingen zu beschäftigen. Tribut an eine hochentwickelte Gesellschaft, die ohne gut ausgebildete Fachleute abstürzen würde.
Wer das Schuljahr nicht solide abgeschlossen hat, wer also mit einigen Vierern oder gar Fünfern in die Ferienzeit startet, sollte sich klar machen, dass er das im nächsten Schuljahr komplett ändern könnte, wenn er die Vorstellung über Bord werfen würde, dass es unanständig ist, in den Ferien zu lernen. Aufzuholen. Ab und zu powern, wenn die anderen chillen. Denn die Köpfe der anderen vergessen in 6 Wochen ganz schön viel. Da ist die Aufholjagd eigentlich ganz geruhsam. Das wäre so ein Tipp am Rande, bevor ich mich in die Sommerpause verabschiede.
Grüße aus dem wilden Südwesten
Heinz Eugen B.
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Juli 8th, 2012
Die Seite der Woche:marathon
Die letzten Arbeiten sind geschrieben, die Noten meist schon gemacht. In Baden-Württemberg noch zweieinhalb Wochen bis zu den Sommerferien und manche Schüler, die schon vor ein oder zwei Wochen aufgehört haben, ernsthaft Schule zu betreiben. Vom Beginn des Job-Chillens bis sagen wir mal zwei Wochen Schulanfang 2012/13 im September zum ersten Mal von vielen zum Beispiel Vokabeln ernsthaft gelernt werden, vergehen also insgesamt 13 Wochen oder drei Monate oder ein Vierteljahr. Wer in ein paar Fächern schlecht ist, kann in diesem Vierteljahr in genau diesen Problemfächern mühelos aufholen. Wenn er versteht, dass Aufhollernen im nächsten Schuljahr unglaublich viel bewirken kann. Und dass es nicht unanständig ist, in diesem Chill-Vierteljahr trotzdem den Schul-Marathonlauf zu trainieren.
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in Ferien
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Juli 1st, 2012
Die Seite der Woche:
chance-nutzen
Oh ja, diese Fehleinschätzung der allermeisten Schüler/innen. Diese Ansicht, dass man später ja noch Zeit habe, sich auf den Hosenboden zu setzen und zu lernen. Niemand käme auf die Idee, für die Rente erst mit 60 anzufangen zu sparen. Keiner käme auf die Idee, erst kurz vor einem wichtigen Fußballspiel trainieren anzufangen. In der Schule haben das aber viele im Kopf. “Später” dann mal richtig zu arbeiten, um dann einen guten Abschluss zu machen.
Ein echter Trugschluss.
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Juni 22nd, 2012
Ja wer ihn einschlagen kann, lebt gut in der Schule. Vor ein paar Tagen hat mir ein Schulsprecher, der nebenher in zwei Bands spielt, Theatermusik komponiert und auf tausend Hochzeiten neben der Schule tanzt - und das mit sehr guten Noten - meiner Klasse erzählt, dass er einfach Glück gehabt hat. “Ich konnte, seit ich denken kann, im Unterricht einfach aufpassen. Deshalb fiel mir Schule immer leicht, weil das die meisten meiner Mitschüler nicht so gut konnten. Mitschülerinnen eher. :-)” Typischer virtuoser Kreis. Wer einmal drin ist und kapiert, dass man drin bleiben sollte, um gut in der Schule zu leben, der hat gewonnen.
Hier noch die Seite der Woche
virtuoser-kreis
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in Positiv denken
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Juni 16th, 2012
Die Seite der Woche:
steinzeit-verlassen
Oh ja, welche riesiger Evolutionsschritt das wäre, wenn sich im Gehirn eines jungen Menschen in der Pubertät eine moderne Ansicht von Leistung breitmachen könnte. Oder die Evolution würde, aus praktischen Gründen, die Pubertät ins Rentenalter verschieben. Wie vorsintflutlich erscheint einem das Verweigerungsverhalten von zu vielen Schüler/innen, wenn man gleichzeitig die Anforderungen einer modernen Leistungsgesellschaft betrachtet. Jahre später ärgend sich fast alle, dass sie zu wenig eingepackt haben. In einer Zeit, in der es noch leicht ging. Schule wird von vielen nicht ernst genommen und macht deshalb so vielen Probleme. Wer das kapiert und für sich positiv umsetzen kann, der hat gewonnen.
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in Professionalität
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Juni 7th, 2012
Ja diese Coachgeschichte ist eine sehr wirkungsvolle. Wird allerdings wenig genutzt. Dabei laufen sie zu Hauf herum. Ältere Schüler/innen, Freunde von Geschwistern, Leute, die man ernst nimmt. Wir setzen Coachs manchmal sehr bewusst für Schüler in Not ein. Aber man kann sie sich auch selbst holen. Zum Beispiel, wenn man versetzungsgefährdet ist: Coach suchen. Nebensitzercoach. Wer mal sehen will, wie ich das meine: www.maennerrevolte.de Dort betreuen wir alle Versetzungsgefährdeten unserer Schule. TURBO ONE ist in diesem Jahr die erste Idee auf der Zielgeraden.
Hier die Seite der nächsten Woche:
coach-suchen
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in Coach
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Juni 3rd, 2012
Liebe Leser/innen
Im Moment braucht man das Heftchen ja nicht. Ferienzeit. Aber ein Tipp: Es ist nicht unanständig, sich als Schüler/in in den Ferien entspannt mit Schule zu beschäftigen. Das meinen nämlich viele. Es muss ja nicht soweit kommen, wie bei der Gruppe von Versetzungsgefährdeten, für die wir wie in jedem Jahr ein spezielles Programm aufgesetzt haben, um die Kurve doch noch zu bekommen.
www.maennerrevolte.de
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Mai 25th, 2012
Für mich immer noch eine sehr wichtige Skizze, die ich in der Schule oft verwende, wenn ich Klassenarbeiten zurückgebe. Schüler/innen mit einer Vier in einem Fach sehen sich so oft nur defizitorientiert. Also ganz, ganz schlecht. Dabei gehört zu einer Vier in der 5. Klasse Gymnasium schon eine ganze Menge an Kompetenz und Grundlagenwissen. Wenn man dies sich so einmal in Ruhe klargemacht hat, dann tut das dem Selbstbewusstsein sehr gut. Auf das Selbstbewusstsein seiner Kinder sollte man als Eltern sehr achten. Hier gibt es eine gute Möglichkeit dazu.
Posted by heinz.bayer,
in Defizitorientierung
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